Neurologische Einlagen

 

Es handelt sich um eine sehr spezielle Einlage, die durch bestimmte Elemente dem Körper Reize zuführt, worauf der Körper reagiert. Die Auswahl der Orthose erfolgt nach einer genauen Untersuchung der Statik.

Das Ziel ist es statische Störungen zu beseitigen, die für eine unterschiedliche Art von Schmerzen von Kopf bis Fuß verantwortlich sind.Durch die Reizung werden ständige Muskelversteifungen oder Erschlaffungen der Muskelspannung bekämpft. Die Einlagen werden aus Grundmaterialien wie Kork oder Gummi in einer Stärke von 1 bis 3 mm hergestellt. An präzisen Stellen werden spezifische Elemente aufgesetzt. Diese wirken auf die Neurosehnen oder neuromuskulären Rezeptoren.

 

Die Neurosehnenrezeptoren gehören zum Golgi-System, dieses verringert die Muskelspannung. Der Haltungstonus wird über die Gammaschleife beeinflusst, die wiederum über die Neuromuskulären Rezeptoren erfolgt.

 

Warum Neurologisch?

 

Weil wir uns die Dehnungsrezeptoren der Muskel- u. Sehnenspindel mit Hilfe des Eigenreflexes (Gammaschleife) zu Nutze machen. Der Dehnungsrezeptor der Muskelspindel befindet sich parallel zu den Myofibrillen. Jede Dehnung erzeugt eine Erregung, die über die hintere Wurzel ins Rückenmark gelangt und den motorischen Nervenzellen im Vorderhorn des Rückenmarkes mitgeteilt wird. Nun bildet sich der Eigenreflex, der auf die Dehnung des Muskels mit einer Kontraktion antwortet. Diese Aktivierung findet jedoch erst ab einer bestimmten Reizschwelle statt.

Zur Untersuchung der Statik benötigt man: 1 Lot, 1 Lineal. Mit diesen beiden Hilfsmitteln werden die nun folgenden Untersuchungen durchgeführt:

 

-  Vermessung des Schulter- u. Beckenring, um eine Verdrehung oder     Gleichgewichtsstörung ausfindig zu machen

- Position der unteren Gliedmaßen, um evtl. Drehung oder Missbildung der Knie erkennen zu können

- Feststellung des Fußstatus, Plattfüße

-  Untersuchung von Muskelketten im Allgemeinen, um Versteifungen des Trapezmuskels, des langen Rückenmuskels, des dreiköpfigen Wadenmuskels, so wieder Fußsohlenfaszie ,  feststellen zu können

- Die Neigung eines Körperteiles nach vorne, Hinten oder zur Seite

 

Nach der Untersuchung der Statik gehen wir in die Beratung des Patienten über. Zuerst geht es darum die Gründe zu erforschen, welche den Patienten dazu veranlasst haben in unsere Praxis zu kommen. Die wichtigste Frage in der Beratung sollte von dem Allgemeinzustand des Patienten über eine Schmerzanamnese ausgehen. Der Therapeut sollte den Patienten mit eigenen Worten seine Probleme erläutern lassen, um danach folgende Fragen zu stellen:

 

-         Haben Sie Nackenschmerzen mit oder ohne Kopfschmerzen?

-         Sind die Schmerzen im Schulterbereich lokalisiert?

-         Schmerzt Ihr Rücken?

-         Schmerzt es im unteren Rückenbereich oberhalb oder unterhalb der Gürtellinie?

-         Schmerzt Ihr Gesäß und zieht der Schmerz  ins Bein?

-         Haben Sie Schmerzen in der Hüft- oder Leistengegend?

-         Schmerzen Ihre Knie – wo?

-         Schmerzen Ihre Fußknöchel oder Füße?

-         Machen Ihnen Folgeerscheinung durch eine Fraktur oder einen Bandscheibenvorfall zu schaffen?

-         Sind Ihre Schmerzen größer im Ruhe- oder Belastungszustand?

      

Somit kann ermittelt werden, ob es sich um eine Band- oder Sehnenverletzung handelt.  Nach der genau durchgeführten Anamnese sollten Sie den Patient palpieren. Hierfür drückt man mit dem Daumen bestimmte Nervenpunkte am Körper (Trigger Points) im Schulterbereich oberhalb des Trapezmuskels, unterhalb der Schulterblätter, sowie im Lendenbereich, um nur einige Nervenpunkte aufzuführen. Nach dem sorgfältigen Tastbefund führen wir einen traditionellen Fußabdruck über herkömmliche Abdruckverfahren durch. Somit kann festgestellt werden, ob die Störung der Haltungsstatik von Bedeutung ist.